Margreid am Fennberg

Das Weindorf Margreid wurde an den Felswänden des Fennberg errichtet und 1181 erstmals urkundlich erwähnt. Es heißt, sein Dorfbild zählt zu den eigenartigsten in Südtirol, was vor allem auch der markanten Architektur zu verdanken ist. Diese ist eine Mischung aus Gotik, Renaissance und Barock. Typisch für Margreid sind vor allem die zahlreichen Bogenportale und Doppelbogenfenster.

Margreid in Südtirols Süden

Auch die Pfarrkirche trotzt der normalen Bauweise indem der Kirchturm durch eine Straße vom Kirchenschiff getrennt ist. Eine weitere Kuriosität im Ort ist die Margreider Urrebe. Sie zählt mehr als 400 Jahre und ist somit die älteste Weinrebe Europas.

Die Umgebung Margreids wird, wie auch der restliche Süden Südtirols, von Weinbergen und Apfelplantagen geprägt. Die leicht gebirgige Landschaft ist perfekt für Spaziergänge, leichte Wanderungen und Radtouren geeignet. Wer es etwas anspruchsvoller mag, dem bietet der Klettersteig am Fennberg die Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu stellen.

Beliebte Ausflugsziele nahe Margreids sind der Biotop rings um den Fenner See mit seinen 35 verschiedenen Orchideen-Arten und die „Alte Etsch“, ein Weiher, der aus einem früheren Flussarm der Etsch entstand. Eine Besonderheit der Umgebung ist auch der Regenstein, eine markante tropfende Felsformation, an der sich die Kalkreste des Wassers ablagern.

 
 

Die Pfarrkirche St. Gertraud in Margreid

Die Pfarrkirche St. Gertrud in Margreid an der Weinstraße zählt wohl zu den kuriosesten im ganzen Unterland. Das besondere an diesem Bau ist, dass der Kirchturm durch eine Straße vom Kirchenschiff getrennt ist. Dies war jedoch nicht immer so.

Die Pfarrkirche wurde 1343 zum ersten Mal erwähnt. Zu dieser Zeit befand sich das Kirchenschiff noch direkt am Turm und war um einiges kleiner als heute. 1466 baute man die Kirche neu auf, da sie mittlerweile einfach nicht mehr genügend Platz bot. 1513 erhöhte man auch den Kirchturm, welcher zwei schöne Glocken aus dem 16. Jahrhundert beherbergt.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das Pfarrhaus errichtet und mit dem Bau einer noch größeren Pfarrkirche begonnen. Aus Platzgründen musste man jedoch auf die andere Straßenseite ausweichen, was dazu führte, dass Kirchturm und Kirchenschiff voneinander getrennt waren. Die neue Kirche wird der Hl. Gertraud geweiht und das alte Gebäude abgerissen.

Der barocke Innenraum der Pfarrkirche St. Gertraud zählt zu den schönsten in Südtirol. Er ist hell gestaltet und klar strukturiert. Die Altarwand ist aus Stuckmarmor gefertigt und zeigt das Fresko der Hl. Gertraud. Von der einstigen Kirchenausstattung sind heut nur noch die Seitenaltäre, einzelne Skulpturen und einige Bilder erhalten.

Die älteste Weinrebe Europas

In einigen Gemeinden in Südtirols Süden war es Brauch, zu besonderen Anlässen, wie einer Hochzeit, der Geburt des ersten Kindes oder der Hofübergabe, die sogenannten „Hausreben“ zu pflanzen und diese von Vater zu Sohn über Generationen hinweg weiterzugeben. Die Reben stehen als Symbol für sich erneuerndes Leben und werden aus diesem Grund sorgsam gepflegt.

Auch in Margreid gehörten die „Hausreben“ einst zum Brauchtum und so wurde 1601 am Augustin-Haus ein Rebsteckling gesetzt. Der Anlass ist heute leider nicht mehr bekannt, neben der Rebe ist jedoch ein Kragstein zu finden, auf dem einige Daten der Pflanzung in deutsch-ladinischen Abkürzungen festgehalten wurde.

Die Margreider Urrebe ist jetzt über 400 Jahre alt und somit die älteste Weinrebe Europas. Sie, hat den Dreißigjährigen Krieg überstanden, hat miterlebt, wie die Schützen 1796 gegen die französischen Truppen in den Kampf zogen und wurde in jüngerer Zeit immer wieder von Straßenarbeiten im Ort bedroht. Doch dank dem Einsatz der Naturschutzbehörden konnte dieses wertvolle Naturdenkmal erhalten werden und auch heute trägt die Rebe noch durchschnittlich 80 kg Tafeltrauben im Jahr.

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