Das Gsiesertal
Das Gsiesertal erstreckt sich über 18 km ausgehend von Welsberg in nördlicher Richtung. Das erste Dorf auf dem Weg durch dieses zwischen den majestätischen Gipfeln der Rieserfernergruppe und der Deferegger Alpen verlaufende Seitental des Pustertals ist Pichl auf 1.260 m Höhe ü. M., danach folgt St. Martin und schließlich am weitesten talaufwärts St. Magdalena auf 1400 m Höhe.
Jedes Dorf in diesem Tal hat ein kleines sehenswertes Juwel der Kunst zu bieten. In Pichl steht die Pfarrkirche zum Hl. Nikolaus, gebaut 1472, und 1879 nach neugotischem Vorbild umgestaltet. Die Pfarrkirche St. Martin im gleichnamigen Dorf war ursprünglich ein gotischer Bau, der später im Barockstil umgestaltet wurde. In St. Magdalena steht die gleichnamige Pfarrkirche. Sie wurde in spätgotischem Stil errichtet, dann barockisiert und schließlich wieder im ursprünglichen Stil umgebaut.
Die bekannteste Persönlichkeit aus Gsies ist Joachim Haspinger, ein Kapuzinerpater, der 1809 beim Tiroler Volksaufstand gegen die Franzosen und Bayern eine Schlüsselrolle spielte. Pater Haspinger wurde 1776 auf dem Speckerhof in St. Magdalena geboren. Er starb 1858 in Salzburg und wurde später in der Hofkirche in Innsbruck beigesetzt. Im Jahr 1959 wurde ihm zu Ehren in St. Martin ein von Othmar Winkler in Bronze gegossenes Denkmal aufgestellt. Ebenfalls in St. Martin steht das Pater-Haspinger-Haus, das 1909 anlässlich der 100-Jahr-Feier des Tiroler Volksaufstands als Freiluftstand errichtet wurde. Im Haus ist eine Reproduktion des bekannten Bildes „Der Landsturm“ von Albin Egger Lienz zu sehen.