Die älteste Weinrebe Europas
In einigen Gemeinden in Südtirols Süden war es Brauch, zu besonderen Anlässen, wie einer Hochzeit, der Geburt des ersten Kindes oder der Hofübergabe, die sogenannten „Hausreben“ zu pflanzen und diese von Vater zu Sohn über Generationen hinweg weiterzugeben. Die Reben stehen als Symbol für sich erneuerndes Leben und werden aus diesem Grund sorgsam gepflegt.
Auch in Margreid gehörten die „Hausreben“ einst zum Brauchtum und so wurde 1601 am Augustin-Haus ein Rebsteckling gesetzt. Der Anlass ist heute leider nicht mehr bekannt, neben der Rebe ist jedoch ein Kragstein zu finden, auf dem einige Daten der Pflanzung in deutsch-ladinischen Abkürzungen festgehalten wurde.
Die Margreider Urrebe ist jetzt über 400 Jahre alt und somit die älteste Weinrebe Europas. Sie, hat den Dreißigjährigen Krieg überstanden, hat miterlebt, wie die Schützen 1796 gegen die französischen Truppen in den Kampf zogen und wurde in jüngerer Zeit immer wieder von Straßenarbeiten im Ort bedroht. Doch dank dem Einsatz der Naturschutzbehörden konnte dieses wertvolle Naturdenkmal erhalten werden und auch heute trägt die Rebe noch durchschnittlich 80 kg Tafeltrauben im Jahr.