Das Merkantilmuseum Bozen
Das zwischen Lauben- und Silbergasse gelegene Merkantilmuseum, eines der wenigen Barockgebäude der Südtiroler Landeshauptstadt, erhebt sich inmitten der in nordischer Architektur errichteten Häuser und zeugt von der Rolle Bozens als Handelsstadt und Schnittstelle zwischen deutscher und italienischer Kultur.
Das Museum ist im Merkantilgebäude, dem ehemaligen Sitz der Handelskammer und des Merkantilmagistrats, dem Marktgericht von Bozen untergebracht, welches 1635 von Erzherzogin Claudia de’ Medici, Regentin von Tirol ins Leben gerufen wurde, um Streitigkeiten zwischen Händlern verschiedener Herkunft zu schlichten.
Das Merkantilgebäude, wie es sich heute dem Besucher zeigt, wurde zwischen 1708 und 1727 errichtet und verdankt seine barocke Form den Entwürfen des Veroneser Architekten Francesco Perotti. Die Außenfassade zeichnet sich durch eine großzügige Freitreppe mit zwei Eingangstüren und einem langen Balkon aus. Innen kann man die Sitzungskammer, das Kanzlerzimmer und den Ehrensaal, Dreh- und Angelpunkt des Gebäudes anschauen, der sich im ersten Stock befindet und den man über eine prunkvolle Innentreppe erreicht.
Das Merkantilmuseum beherbergt eine umfassende Sammlung von Gemälden, Handschriften zur Bozener Marktordnung, Stoffmuster und kostbares Originalmobiliar, darunter Stücke des Tischlers Anton Katzler, die auf das erste Drittel des 18. Jh. zurückgehen.